Studium mit Kind

Möglichkeiten der Universität

Der RCDS fordert ausreichende Betreuungs- und Beratungsstellen für studierende Eltern, um Studium mit Kind so attraktiv wie möglich zu gestalten. Die Entscheidung zur Elternschaft wird besonders bei Frauen in hohem Maße durch die berufliche Situation und die individuellen Lebensziele bestimmt. Frauen, für die die berufliche Karriere einen hohen Stellenwert besitzt, bekommen seltener und später Kinder als Frauen mit einer geringeren Berufsorientierung. Bei Männern haben die berufliche Situation und die individuelle Karriereorientierung wenig Einfluss auf die Entscheidung zur Elternschaft. Dies ist zu bedenken und es ist notwendig, Studenten, die während des Studiums Kinder bekommen wollen, besonders durch ausreichende Betreuungs- und Beratungsstellen zu fördern. Es darf nicht unser Anspruch sein, dass insbesondere die weiblichen Studenten durch mangelnde Betreuungsstellen dazu gezwungen werden, mit der Familienplanung erst nach dem Studium anzufangen. Damit studierenden Eltern das Studium mit Kind erleichtert wird, regt der RCDS an, Buddy-Programme zu errichten. Dadurch haben diese bei Bedarf einen Ansprechpartner, wodurch insbesondere der Studienbeginn sowie der Wiedereinstieg ins Studium erleichtert werden kann. Im Wesentlichen gibt es dabei drei Phasen, die studierende Eltern durchleben: die Phase bis zur Familiengründung, die Phase der Familienpause bzw. Elternzeit sowie des Wiedereinstiegs ins Studium und anschließend den Studienabschluss und die weitere Karriereentwicklung. Um diese Phasen so bedenkenlos wie möglich zu gestalten und den Eltern in jeder Phase ausreichend Unterstützung anzubieten, muss eine fakultative Beratung und Betreuung angeboten werden. Dazu gehört es auch adäquate und kostengünstige Betreuungsmöglichkeiten für Kinder studentischer Eltern bereitzustellen.

Um die Kinderbetreuung im Hochschulbereich, wobei sowohl die Regelbetreuung als auch die flexible Betreuung gemeint ist, auszubauen und die Qualität zu sichern, müssen die spezifischen Bedürfnisse studierender Eltern besonders berücksichtigt werden. Die Studienfinanzierung muss durch den Ausbau entsprechender Unterstützungsleistungen, wie beispielsweise durch BAföG-Verlängerung bei Erziehung und Pflege, oder das Anbieten von Teilzeitstudiengängen sichergestellt werden. Dafür ist ein Zusammenwirken von Studentenwerken, Hochschulen und Kommunen obligatorisch. Studenten müssen bei Kinderbetreuungsangeboten bevorzugt werden, damit sie nicht zu einem Abbruch des Studiums gedrängt werden. Konkret sollen ausreichende Betreuungskapazitäten mit am Studienalltag orientierten Öffnungszeiten vorhanden sein, sodass Eltern beispielsweise auch abends in die Bibliothek gehen können und ihre Kinder ordnungsgemäß betreut werden. Dies soll durch Mensen mit Kinderplätzen, Möglichkeiten Kindernahrung zuzubereiten und zu erwärmen und Wickelräume, die für beide Geschlechter zugänglich gemacht sind, ergänzt werden.