Der „Hochschulentwicklungsplan 2025“ (HEP 2025), erstellt vom Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Hochschule, ist ein wichtiger, richtiger und zukunftsweisender Schritt für die sächsische Hochschullandschaft. Im Referentenentwurf ist zu lesen, dass es nicht zum geplanten Stellenabbau in Höhe von 754 Planstellen an den Sächsischen Hochschulen kommen soll. Dies vernehmen wir mit Freude. Auch die stärkere Profilbildung der einzelnen Hochschulen begrüßen wir, da dadurch das Know-how der einzelnen Forschungs- und Studienrichtungen an den unterschiedlichen Hochschulen besser gebündelt werden kann und somit Verbesserungen von Lehre und Forschung, sowie Kosteneinsparungen zu erwarten sind.
Teil dieser Profilbildung ist auch die Schließung der Studiengänge „Bachelor Law in Context“ und „Master Wirtschaftsrecht“ an der Technischen Universität Dresden (TUD). Im Zuge der Umsetzung des HEP 2025 sollen kontinuierlich rechtswissenschaftliche Professuren von der TUD an die Universität Leipzig (UL) verschoben werden. Ziel ist es laut SMK, dass nur noch acht Professuren plus entsprechenden akademischen Unterbau an der TUD erhalten bleiben. Die freiwerdenden Ressourcen in Höhe von fünf Professorenstellen sollen die volljuristische Ausbildung an die UL verstärken und so den Volljuristenbedarf des Freistaates Sachsen von etwa 3000 Volljuristen in den Jahren 2020-2030 sicherstellen.
Den Schritt begründet das Staatsministerium unter anderem mit dem seit 2003 eingestellten Staatsexamen an der TUD. Es würden 20 Professorenstellen benötigt um eine Volljuristenausbildung bis zum zweiten Staatsexamen anzubieten. Die Technische Universität Dresden verfügt aber laut Stellenplan nur über 13, sodass es nicht vorstellbar sei, eine Volljuristenausbildung anzustreben. Da aber der Freistaat Sachsen einen steigenden Bedarf an Volljuristen hat, um den Generationenwechsel in der öffentlichen Verwaltung und der Justiz zu meistern, wird die volljuristische Ausbildung an der Uni Leipzig gestärkt und die nicht-volljuristische Ausbildung an der TUD eingestellt. Außerdem sei es im Zuge der Profilbildung der Hochschulen sinnvoll, die Juristenausbildung an der UL zu konzentrieren damit der Wissenschaftsstandort Leipzig im bundesweiten Wettbewerb gestärkt wird.
Der RCDS Sachsen stimmt zu, dass es zu einer verstärkten volljuristischen Ausbildung kommen muss, um den Bedarf an Volljuristen abzudecken. Jedoch ist eine Schließung der Studiengänge „Bachelor Law in Context“ und „Master Wirtschaftsrecht“ an der TU Dresden weder nachvollziehbar noch hinnehmbar.