RCDS-Senator über die Kanzel
RCDS-Mitglied Benedikt Bierbaum ist Senator an der Universität Leipzig. Auch er unterstützt die Petition:
„Dass die Kanzel zurück in die Kirche muss, steht für mich außer Frage. Dies ist nur folgerichtig und der Wortbruch mit dem Harms-Kompromiss schadet nicht nur der Reputation der Universität, sondern verkennt auch das Andenken an die Sprengung 1968, vor der unter größter Mühe und in kürzester Zeit die wichtigsten Kulturgüter gerettet wurden, unter anderem die alte Barockkanzel.
Die Universitätsleitung und das Rektorat sollten sich endlich dieser rechtmäßigen Forderung beugen und ein klares Zeichen für die Geschichte der Universität setzen. Es ist nicht in Ordnung, dass bereits Beschlossenes nicht umgesetzt wird. Viele der Argumente gegen die Kanzel finde ich zudem haltlos und vorgeschoben.
Es scheint mir auch, dass die Universität sich der eigenen Geschichte als ehemaliges Kloster verwehrt und vergisst, dass ohne die Kirchengüter eine Universität niemals an dieser Stelle entstanden wäre. Die Universitätskirche St. Pauli gibt es noch und auch wenn der Gebetsraum heute nur noch einen kleinen Teil vom Paulinum einnimmt, so hat sie doch ihre volle Daseinsberechtigung.
Die Aufstellung der Kanzel würde die Verbundenheit zur Geschichte unterstreichen, außerdem Besucher anziehen und als Andenken an die furchtbaren Taten des SED-Regimes erinnern, wovon die Sprengung der Paulinerkirche 1968 nur ein einzelnes, tragisches Beispiel ist.“