Unsere Forderungen an den neuen Rektor der TU Dresden
Dieser Job ist nichts für schwache Nerven: Wer Rektor an Sachsens größter Hochschule ist, trägt nicht nur die Verantwortung für über 30.000 Studenten. Er ist Dienstherr für 8000 Beschäftigte, verwaltet ein Jahresbudget von über einer halben Mrd. Euro und repräsentiert die TU Dresden auf dem internationalen Parkett der Top-Universitäten. Unzählige Kooperationsvereinbarungen, Berufungsurkunden und Baupläne gehen täglich über seinen Schreibtisch. Dekane, Minister und CEOs geben sich die Klinke seines Büros in die Hand. Wer das Amt jedoch als bloße Verwaltungsaufgabe sieht, ist fehl am Platz. Aus unserer Sicht sollte sich der neue Rektor insbesondere den 10 Kernforderungen annehmen, die die Mitglieder des RCDS Dresden als besonders wichtig identifiziert haben:
1: Lehre und Forschung gleichermaßen im Blick haben. Eine Universität kann auf Dauer nur durch Top-Nachwuchskräfte exzellent bleiben - deren Förderung wurden in den vergangenen Jahren aber allzu oft den wissenschaftlichen Bestrebungen der TU untergeordnet. Das muss sich wieder ändern.
2: Den engen Kontakt zur Wirtschaft suchen. Der Freistaat Sachsen investiert erhebliche Steuergelder in seine Universitäten und darf zurecht erwarten, dass diese Finanzmittel eine Zukunftsinvestition in die Volkswirtschaft sind. Kooperationen mit lokalen Unternehmen, Wissenstransfer und Drittmittelakquise sind unverzichtbar für eine leistungsorientierte Universität.
3: Einen grünen Campus gestalten, ohne grüne Parteipolitik zu machen. Das Dresdner Uni-Gelände ist geprägt von einem großen Bestand an alten Bäumen und artenreichen Wiesen. Der neue Rektor sollte diesen ökologischen Schatz bewahren, die Artenvielfalt fördern und durch hohe Ansprüche an die (Landschafts-)Architektur ein Gelände schaffen, was Maßstäbe in puncto Aufenthaltsqualität und Ästhetik setzt.
4: Barrierefreiheit fördern - in jeder Hinsicht. Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen gehören selbstverständlich zu unserer Universität und bringen tagtäglich Höchstleistungen. Der neue Rektor muss sich dafür einsetzen, optimale Bedingungen für diese Studenten und Mitarbeiter zu schaffen: Durch rollstuhlgerechte Gebäude und Fußwege auf dem Campus. Durch Lehrmaterialen und Beschilderungen in Blindenschrift. Und durch Vorlesungen, die in Gebärdensprache digital zur Verfügung gestellt werden.
5. Finanzielle Gerechtigkeit für deutsche Steuerzahler - Studiengebühren für Nicht-EU-Ausländer einführen. Jedes Jahr ergibt sich für die öffentliche Hand ein Defizit in Millionenhöhe, weil zahlreiche ausländische Studenten (v.a. aus China) in Deutschland ein Studium geschenkt bekommen, später durch ihren Wegzug aber keinen steuerlichen Beitrag zur Refinanzierung dieses Studiums leisten. Wir fordern den neuen Rektor auf, diese Ungerechtigkeit zu beenden. EU-Ausländer und Studenten aus ausgewählten Herkunftsstaaten (z.Bsp. Syrien, Ukraine,... >> Studium als deutscher Beitrag zur Entwicklungshilfe) sollen davon ausgenommen sein.